13.10. – 10.12.2022, Galerie der HGB, Leipzig
Mi.-Fr. 15:00-19:00 Uhr, Sa. 13:00-17:00 Uhr sowie nach Vereinbarung
Eröffnung: 12.10.2022, 18 Uhr, HGB Galerie, Leipzig
Beteiligte(r) Künstler*in(nen): Thomas Hirschhorn, Emma Kunz, Marie-Eve Levasseur, Marie Lieb, Sophie Lindner, Charlotte McGowan-Griffin, Pakui Hardware, Polymora Inc., Miriam Simun
Die Ausstellung geht der Frage nach, wie Künstler*innen, in Relation zu ihrer Umgebung, durch Fürsorgepraktiken und Resilienzstrategien eigene Welten erschaffen. Auf Grundlage der dafür eingesetzten künstlerischen Verfahren entwirft sie ein exemplarisches Beziehungsgeflecht, um eine involvierende, wechselseitige Begegnung zu ermöglichen.
Als Morphosen werden in der Biologie nicht erbliche Variationen der Gestalt bei Pflanzen und anderen Organismen bezeichnet, die durch Einflüsse oder Reize ihrer Umwelt entstehen. Daran angelehnt kann auch künstlerische Arbeit als ein gestaltendes sich Beziehen und Antworten auf konkrete Bedingungen verstanden werden: so etwa in der (kritischen) Bezugnahme auf gesellschaftliche Rollen, Befähigung/Behinderung, Begehren oder geschlechtliche Zugehörigkeit.
Die Künstler*innen der Ausstellung entwerfen hierbei eigene Lebenswelten und praktizieren alternative Formen des Weltbezugs. Dabei transformieren sie unterschiedliche Wissenspraktiken und biografische Erfahrung in ästhetische Ausdrucksformen, die die Ränder unserer Gesellschaft thematisieren und plurale, intersektionale, darunter (queer-)feministische Erzählperspektiven eröffnen.
Die Verfahren und Werke der Künstler*innen können vor ihren jeweils spezifischen Hintergründen als Widerstandspraxen gelesen werden, die im Rahmen der Ausstellung Allianzen und produktive Dissonanzen eingehen.
Der Ausstellungsraum wird so zu einem Begegnungsort für historische als auch aktuelle Gegenerzählungen, die wiederum auf ihre Umgebung zurückwirken. Ihnen wird Raum für die gegenseitige Befragung, Aktualisierung und Vermittlung durch ein umfassendes Begleitprogramm gegeben. Hierbei ist der Bezug auf Donna Haraways Worlding naheliegend, das als teilnehmende Praxis der Weltwerdung verstanden werden kann.
Ausstellungs- und Vermittlungskonzept: Martin Haufe, Deborah Jeromin, Dana Lorenz, Silas Mücke, Karoline Schneider
Koordination, Organisation und Realisierung: Martin Haufe, Silas Mücke, Karoline Schneider mit der Unterstützung von Sophie Florian, Kevin Koen, Salome Lübke, Chiara Rauhut und Hagen Tanneberger
Redaktion und Lektorat: Anna Kowollik
Eröffnung: 28.10.2022, 19 Uhr, Spoiler, Quitzowstr. 108a, 10551 Berlin Moabit
Sa. 29.10. und So. 30.10.: Öffnungszeiten 16 bis 20 Uhr.
Beteiligte(r) Künstler*in(nen): Stefan Alber, Jakob Argauer, Julie Beugin, Ties Ten Bosch, Marlene Zoë Burz, Janine Eggert, Kalinka Gieseler, Florian Japp, Manuel Kirsch, Max Kreis, Martin Karl Kufieta, Joep van Liefland, Dana Lorenz, Luise Marchand, Isa Melsheimer, David Möller, Nam Nguyen, Mary-Audrey Ramirez, Michael Sailstorfer, Maik Schierloh, Frederic Spreckelmeyer, Philip Topolovac, Marcus Trägner, Roberto Uribe Castro, Melina Vesely
Die Gruppenausstellung The Alien Everyday versammelt Arbeiten unterschiedlicher Medien, die eine andere Sicht auf die Dinge unserer Welt eröffnen.
Literarische Grundlage der Ausstellung ist „The Road“ (2006), ein Roman von Cormac McCarthy, der von der Flucht eines Vaters mit seinem Sohn durch das postapokalyptische Amerika handelt. Vater und Sohn, sozialisiert vor und nach der Apokalypse, unterscheiden sich in ihrer Wahrnehmung der zivilisatorischen Hinterlassenschaften und ihrer Begrifflichkeiten gravierend. In der dystopischen Lebensrealität des Romans werden alltägliche Gegenstände, Objekte, Kommunikations- und Zeichensysteme nicht anhand ihrer (einstigen) Funktion betrachtet, sondern losgelöst von ihren "seltsamen" Eigenschaften.
Die Ausstellung richtet den Blick auf das verborgene Wesen der Dinge und stellt deren Wahrnehmung in einer sich stetig verändernden Welt auf die Probe. Was passiert, wenn Objekte anders gedacht werden?
Kuriert von Jakob Argauer, Magda Mai, David Möller und Frederic Spreckelmeyer